* um 1200 in Lauingen an der Donau; † 15. November 1280 in Köln
Erste gesicherte Informationen über Albertus stammen aus dem Jahr 1222. Damals lebte er in Venedig und Padua. Ab 1223 studierte er die freien Künste in Padua. Noch 1223 trat Albertus in Köln in den Dominikanerorden ein, er nahm das Studium der Theologie auf und wurde zum Priester geweiht.
1243 ging Albertus an die Sorbonne nach Paris um zu lehren und zu forschen. Thomas von Aquin schloss sich ihm in dieser Zeit als Schüler an. 1248 kam er zurück nach Köln, um dort das Studium Generale zu leiten.
Albertus spielte auch eine herausragende Rolle in den Querelen zwischen Stadt und Erzbischof. 1254 wurde Albert zum Provinzial der deutschen Dominikaner gewählt. In den folgenden Jahren zog er – fast immer zu Fuß – durch die deutschen Lande, um die Niederlassungen zu visitieren. 1257 kehrte er als Leiter der Ordensschule nach Köln zurück.
1260 wurde Albertus von Papst Alexander IV. zum Bischof von Regensburg ernannt. Alexander beabsichtigte mit dieser Entscheidung einen Schlussstrich unter mehrere nicht regulär verlaufene Bischofswahlen und die Misswirtschaft der vorangegangenen Jahre im Bistum zu ziehen. Albertus selbst übernahm das Amt nur ungern und sah sich zudem Kritik der Ordensleitung gegenüber. Dennoch ließ er sich im Juli 1260 zum Bischof weihen und wirkte in der erhofften Weise.
Im Frühjahr 1262 ernannte Papst Urban IV. Albertus zum Kreuzzugsprediger für Deutschland. Im Gegenzug nahm der Papst den Verzicht Albertus' auf sein Bistum an und erlaubte auf sein Betreiben, dass das Domkapitel wieder selbst den Bischof wählen durfte.
Ab 1264 nahm Albertus seine Lehrtätigkeit wieder auf. Um 1269 kehrte er endgültig zurück nach Köln. Eine Berufung an die Universität Paris lehnte er aus Altersgründen ab. Am 15. November 1280 starb Albertus in Köln. Seine Gebeine ruhen heute in der Krypta von St. Andreas in Köln.
Im Jahr 1622 wurde er selig und 1931 heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erklärt. Papst Pius XII. ernannte Albertus Magnus 1941 zum Patron der Naturwissenschaft.
Albertus Magnus war zugleich Philosoph, Jurist, Naturwissenschaftler und Theologe. Sein umfassendes vielseitiges Wissen verschaffte ihm den Namen Magnus (der Große) und den Ehrentitel doctor universalis.
Im Versuch, naturphilosophisches Denken mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren, arbeitete er das gesamte Wissen seiner Zeit aus Theologie, Philosophie, Medizin und Naturwissenschaften durch. Seine über 70 Abhandlungen und Bücher ergäben heute etwa 22.000 Druckseiten. Seine wichtigste Leistung ist die Begründung der Hochscholastik und letztendlich der modernen Naturwissenschaft. Darüber hinaus gelten einige seiner naturwissenschaftlichen Arbeiten als bahnbrechend.
O Herr, ich wollte, dass ich ein Mensch wäre nach deinem allerliebsten Willen!
Ein Mensch, der mit den Sorgen des Alltags restlos erfüllt ist, kann nicht die Weisheit erlangen.
Kein Mensch kann ohne Freude leben!
(Albertus Magnus)